Eine nicht alltägliche Geschichte |
Begonnen hat alles im Jahr 2008. Durch einen privaten Kontakt zur sozialtherapeutischen Abteilung der JVA Dresden (Sotha) hatten wir als Aktion Soziale Kunst e.V. (vormals Chemnitzer Kunstfabrik e.V.) die Möglichkeit, zur Aufführung eines Schattenspiels in die JVA zu fahren. Es war sehr beeindruckend und wir konnten danach mit den inhaftierten Frauen und dem Personal längere Gespräche führen, in dessen Folge wir beschlossen, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Während mehrerer Besuche, sowohl in der Kunstfabrik als auch in der JVA, entwickelte sich bald eine Zusammenarbeit auf hohem Niveau, in deren Mittelpunkt die Ehrlichkeit stand. Erstaunlicherweise gab es auf beiden Seiten keine Berührungsängste.
Immer war im Vordergrund, den schon jahrelang inhaftierten Frauen die Hoffnung zu geben, dass wir sie nicht auf ihre Straftat reduzieren, sondern auch den Menschen dahinter sehen. Das schaffte trotz der Haft ein Stück Normalität, die dankbar angenommen wurde. Viele Projekte wurden entwickelt und durchgeführt mit dem Bemühen, die Arbeit der Sotha zu unterstützen, indem man Theorie durch Praxis untermauert und damit die Möglichkeit gibt, Misstrauen abzubauen, Enttäuschungen zu verkraften, das Selbstwertgefühl zu stärken und sich ein neues, zuverlässiges soziales Umfeld zu schaffen, um keine Angst mehr vor dem Leben zu haben.
Alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kunstfabrik brachten sich ein und der Verein finanzierte die Aktivitäten, wenn es für die Inhaftierten zu kostspielig war.
Zu Frauen die bereits aus der Haft entlassen wurden oder die Therapie beendet haben, halten wir weiter brieflichen Kontakt, unterstützen sie beim Einrichten der Wohnung, vermitteln einen Arbeitsplatz, um sie in den Alltag zu integrieren und sind immer ansprechbar. Sie kommen uns auch weiterhin gern zu Veranstaltungen besuchen.
Ganz begeistert waren wir von der Unterstützung, die uns bei allen Unternehmungen zuteil wurde. Unbürokratische Hilfe kam von der Leitung der JVA und auch das Staatsministerium der Justiz gab grünes Licht.
Es ist uns ein Anliegen die Verbindung nicht abreißen zu lassen, von der wir gleichermaßen lernen und profitieren, denn es ist wichtig nicht nur von Inklusion zu sprechen, sondern sie auch zu leben!
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